Der Schwerpunkt fragt danach, wie befriedigend Forschung zu Tod und der Vorstellung vom Ewigen Leben ist, wie realistisch wir von Auferstehung und Ewige im Leben denken und sprechen wollen und können und nicht zuletzt, was es in anderen Weltanschauungen und der (populären) Kultur dazu gibt.
Dazu werden Vorstellungen, Forschungen und Sehnsüchte zum Ewigen Leben zusammengetragen. Die Formate reichen von Kennenlernen transhumanistischer, ägyptischer und christlicher Vorstellungen über musikalische Darbietung und weitere künstlerische Formate, über Diskussion zur Lebensverlängerung („Longevity“) und theologischer Forschung bis hin zu einem Angebot für Familien.
Thematisiert werden auch Entwicklungen der sogenannten „After-Life-Industrie“.
Die geplanten Veranstaltungen
Wir versuchen, ein möglichst vielseitiges Programm rund um die Fragestellungen des „Ewigen Lebens“ anbieten zu können.
Wir bitten Sie herzlich, sich zu der jeweiligen Veranstaltung per Mail an mail@schroeder-haus.de oder über das Anmeldeformular (unter „Programm“ die Veranstaltung auswählen) anzumelden.
19.10.2025, Sonntag, 10 Uhr, St. Stephan
„Letzte Bilder – die Kunst der Erinnerung“ mit dem Fotografen Björn Göttlicher, Orgelimprovisation von KMD Christian Heidecker und Schola St. Stephan: „Selig sind die Toten“.
Eröffnungsgottesdienst mit Textcollage, Musik und Wortbeiträge des Fotografen, die aufeinander reagieren.
Danach im Schröder-Haus: Empfang und Vorstellung des
Schwerpunktprogramms Eröffnung des zweiten Ausstellungsteils mit Familienfotografien von Björn
Göttlicher und Quadriptychon „Vier Jahreszeiten“ der Würzburger Künstlerin Odradek (Ruth Dommaschk) aus ihrer Werkreihe „Spiegeldämonen“.
Bei Häppchen und (auch alkoholfreiem) Sekt kann mit dem Künstler und der Künstlerin ins Gespräch gekommen werden.
Beteiligt: Björn Göttlicher, Fotograf
Odradek (Ruth Dommaschk), Künstlerin
Schola St. Stephan
Christian Heidecker, Kirchenmusikdirektor
Pfrin. Dr. Katharina Eberlein-Braun
Pfr. Jürgen Dolling
Ewige Spiegelungen des Selbst
Das Werk von Odradek alias Ruth Dommaschk reflektiert das Ambivalente, die Irritation, das Unheimliche, kurz, das Nicht-Identische. Ihre „Spiegeldämonen“ eröffnen einen Blick auf die ambivalente Tiefe menschlicher Unendlichkeit. Odradek bearbeitet ältere eigene Gemälde menschlicher Gestalten, indem sie sie digital spiegelt. Damit erreicht sie einen erstaunlichen Effekt: Der Gedanke der Spiegelung breitet sich aus dem Bild heraus aus und die Betrachter*innen können sich selbst als ‚doppelt‘, als unendlich spiegelbar wahrnehmen. Kann man die Spiegelung so als potenziell unendlich verstehen, so zeigt sich im Bild selbst auch etwas Verstörendes: Die bearbeiteten Bilder wirken dämonisch. Die eigene Unendlichkeit – Dämon oder Hoffnung? Im Kunstdialog können die Bilder im Beisein der Künstlerin Odradek betrachtet und interpretiert werden. Und umgekehrt: Denn wie es sich für Spiegel gehört – auch die Bilder schauen uns an.
Letzte Bilder.
In seiner neuen Ausstellung „Letzte Bilder“ zeigt der Fotograf Björn Göttlicher eine fotografische Annäherung an das Ende – und an das, was danach in uns weiterlebt.
Ein zentraler Teil ist die prämierte Schwarzweiß-Reportage über das Sterben seines Vaters, den er in seinen letzten Monaten fotografisch begleiten durfte. Er gab seine Erlaubnis mit den Worten: „Mach es jetzt, bald geht es nicht mehr.“
Ein zweiter Teil widmet sich Familienalben. Einzelne Bilder aus dem privaten Archiv erhalten durch handschriftliche Anmerkungen neue Bedeutungen – denn wir erinnern nie neutral. Unsere Blicke suchen nach Spuren des Bekannten, nach Ähnlichkeiten, nach uns selbst.
Die Ausstellung fragt: Was bewahren wir? Was sehen wir wirklich? Und wie verändert das Erinnern das, woran wir erinnern?
Gesprächsmöglichkeit mit dem Künstler: zur Eröffnungsveranstaltung
Mit neuen KI-basierten Technologien können virtuell Avatare Verstorbener erzeugt werden, die mit ihren Charaktereigenschaften und Erlebnissen, Erinnerungen von Angehörigen und biografischen Elementen gefüttert werden. So ist Kontakt mit Toten in der virtuellen
Realität möglich, bis hin zu Berührungen. Oder doch nicht? Tröstlich oder gruselig, Ewiges Leben oder Illusion – der Abend stellt Beispiele der After-Life-Industrie vor, zeigt
gute Möglichkeiten der Technologie für Trauernde und bespricht Grenzen. Ziel ist keine pauschale Kritik der Technologie, sondern ein Ausloten. Im Gespräch ist Raum für Nachfragen, Befürchtungen und Hoffnungen der Teilnehmenden.
Referent: Dr. Dirk Pörschmann leitet das Museum für Sepulkralkultur in Kassel und ist Experte für die Vielfalt der Bestattungs- und Trauerkultur. Er ist zum Beispiel zu
hören im Podcast „Opa wohnt jetzt in der Cloud“.
Moderation: Pfr.in Dr. Katharina Eberlein-Braun, Direktorin im Schröder-Haus Gebühr: € 6,- 20.10.25, Montag, 19.00 bis 20.30 Uhr
In Kooperation mit Akademie Domschule und Stelle f. Weltanschauungsfragen Bistum Würzburg
An diesem Abend erkunden wir die faszinierenden und kontroversen Dimensionen des Transhumanismus – einer Philosophie, die danach strebt, die menschlichen Grenzen durch technologische und wissenschaftliche Fortschritte zu überwinden und den Menschen in eine erweiterte, verbesserte Version seiner selbst zu transformieren.
Nach einer kurzen Einführung beleuchten wir sowohl technologische Visionen als auch theologische, ethische und soziale Fragestellungen rund um das Thema sowie seine Potenziale und Risiken. Dabei werden transhumanistische Visionen wie Hirn-Chips thematisiert und natürlich wird sich die Frage stellen – was würden Sie machen, wenn Sie die Möglichkeiten hätten?
Referent: PD Dr. Haringke Fugmann, Beauftragter der Evang.-Luth. Kirche in
Bayern für religiöse und geistige Strömungen
Gebühr: € 6 ,-
27.10.25, Montag, 18.30 bis 20.00 Uhr
Mit Kinderbetreuung.
Wenn es um ein mögliches Todes-Danach geht, haben Kinder im Vor- und Grundschulalter viele Fragen, aber auch sehr konkrete Vorstellungen.
Sie wollen wissen oder erklären selbst, was passiert, „wenn man totgegangen ist“, wo man hingeht, „wenn man aus dem Grab rauskommt“ und „wie man in den Himmel kommt“. Und natürlich interessieren sie sich für das Leben in himmlischer Sphäre, das sie in aller Regel mit bunten, lebendigen Bildern beschreiben.
Im Workshop stehen Kinderfragen und -vorstellungen bzw. -bilder zum Thema nach “Todes -Danach” im Vordergrund. Aber es wird auch gemeinsam horizontweitenden Antworten und Kommentaren zu diesen gesucht.
Kinder können mitgebracht werden und beschäftigen sich parallel kreativ mit der Frage nach einem Todes-Danach. Am Ende des Workshops können die Kinder ihre Werke vorstellen und eigene Meinungen und Gefühle ausdrücken.
Referentin: Prof. Martina Plieth, Evangelische Hochschule Nürnberg
Kinderbetreuung: Diakonin und Sozialarbeiterin Yvonne Meier Gebühr: € 15,- pro Familie 08.11.25, Samstag, 15.00 bis 16.30 Uhr
Longevity (zu deutsch: Langlebigkeit) trendet: Der derzeit medial gehypte Begriff verbindet Lifestyle und Medizin, Menschenrecht, Soziales sowie in Teilen Gesundheit und Luxus für die oberen Zehntausend. Von der Bestimmung des biologischen Alters über einen festen Schlafrhythmus, Blutuntersuchungen und Nahrungsergänzungsmittel bis zu Wellness-Retreats mit medizinischer High-End-Ausstattung und einer spirituellen Komponente ist alles dabei. Trend oder mehr? Wir fragen:
Dr. Michael Schwab, langjähriger Chefarzt des Geriatriezentrums des Bürgerspitals
Michael Altewischer, Vorstand Deutsche Longevity Gesellschaft e.V. | www.deutschelongevity-gesellschaft.de
Impuls: Dr. Katharina Eberlein-Braun, lifestyleaffine Direktorin im Rudolf-Alexander-Schröder-Haus
Moderation: Claudia Kneifel, Reporterin Schwerpunktredaktion der Main-Post
Anmeldung erwünscht 13.11.25, Donnerstag, 18.30 bis 20.00 Uhr, danach Meet the Experts für persönliche Gespräche
Kunstdialog mit der Künstlerin Odradek zu ihrem Quadriptychon „Vier Jahreszeiten“ aus ihrer Werkreihe „Spiegeldämonen“.
Impulsvortrag zum Werk: Odradek alias Ruth Dommaschk
Moderation & Einstieg in d. Dialog mit der Künstlerin: Dr. Katharina Eberlein-Braun
Gebühr: € 6,- 17.11.25, Montag, 19.00-20.30 Uhr
Die Malteser möchten Menschen ermutigen sich mit dem Thema Trauer auseinanderzusetzen.
In diesem Kurs geht es um die Information und Wissensvermittlung über Trauer, den Umgang mit Trauer und trauernden Menschen sowie um Möglichkeiten zur Unterstützung. Diese Veranstaltung ist für alle Interessierten, die sich zum Thema Trauer informieren möchten.
Ohne Gebühr 18.11.25, Dienstag, 16.30 bis 18.30 Uhr
Ewiges Leben ist DAS zentrale Thema des Christentums – gerade dazu gibt es aber auch ziemlich viel Sprachlosigkeit. Warum eigentlich, wo es doch so viele christliche Vorstellungen und Bilder gibt, von der Bibel über Kunstgeschichte bis in den scheinbar säkularen Bereich? Ist es die Vorstellung eines neuen Lebens mit einem neuen Leib, die dem aufgeklärten Menschen Probleme macht? Klaas Huizing wagt sich an einen Entwurf zu christlicher Körperlichkeit und leiblicher Auferstehung. Und nicht zuletzt stellt sich die Frage: Geht das, oder wird das Kitsch?
Referent: Prof. Klaas Huizing, protestantischer weisheitlicher Theologe, Autor zahlreicher Bücher von evangelischer Lebenslehre bis zum Jesus-Roman Gebühr: € 6,- 21.11.25, Freitag, 19.00- 20.30 Uhr
Der November beginnt mit Allerheiligen und Allerseelen, an denen wir unserer Toten gedenken. Aber auch der Toten- oder Ewigkeits- sonntag gibt diesem Monat seine eigene Prägung der Auseinandersetzung mit dem Vergehen, das sich eine Woche darauf am 1. Advent dann zur Erwartung auf das Werden kehrt. Sicherlich schon immer machten sich die Menschen Gedanken über diese Zusammenhänge. Ab dem 3. Jahrtausend v. Chr. können wir uns ein genaueres Bild davon machen, als uns in Ägypten die älteste religiöse Textsammlung der Menschheitsgeschichte überhaupt in den königlichen Pyramiden als Inschriften auf die Wände der unterirdischen Kammern gemeißelt wurden. Begeben Sie sich auf eine illustrierte Entdeckungstour, bei der wir uns Vertrautes wiederfinden werden, aber auch Unterschiede. Zudem werden wir feststellen, dass manches, was wir vom altägyptischen Glauben an ein Leben nach dem Tod zu wissen meinen, ein billiges Klischee ist.
Referent: Prof. Dr. Martin Stadler (Lehrstuhl für Ägyptologie der Universität
Würzburg) Gebühr: wird keine erhoben; stattdessen wird eine Spende für das Ägyptologie-Forum Würzburg e.V. erbeten. 27.11.25, Donnerstag, 19.00 – 20.30 Uhr
Winter immer öfter in Sicht – darum noch‘n Gedicht! Der Sommer ist vorbei, der späte Nachsommer ist am Verklingen, während bräunliche Blätterleichen einen Danse Macabre tanzen, füllen Winzer mit Riesling, Silvaner und Müller Thurgau die Fässer. Im morgen-kalten Laubwald schlägt der stille, traurige Monat November mit Totensonntag und Allerseelen sich aufs Gemüt. Dieses schöne Vergehen, die Endlichkeit, Abschied und Tod haben unsere Dichter in zigtausend Gedichten und Geschichten seit jeher dingfest gemacht.
Rezitation: Gisela Groh
Am E-Piano: Rudolf Ramming
Eintritt € 10.-
Um Anmeldung wird gebeten: www.schroeder-haus.de
oder unter mail@schroeder-haus.de
16.11.25, Sonntag, 11.15 – 12.45 Uhr
Texte und Lieder über den Tod werden präsentiert, seine ernsten und heiteren und manchmal auch recht merkwürdigen Begleiterscheinungen besprochen – und hoffentlich gelacht. Von edler Klassik bis zu Jungs eigenen Texten und Liedern wird ein Abend mit heiter-nachdenklicher Unterhaltung entstehen.
Referent: Friedemann Jung, Pfarrer und Kabarettist
Gebühr: € 10,-
30.10.25, Donnerstag, 19.00 – 20.30 Uhr
Wir wollen Raum und Zeit zum Innehalten schaffen. Als Sternenkinder werden Kinder bezeichnet, die viel zu früh gestorben sind. In liebevoller Erinnerung wollen wir Raum geben für Trauer, Hoffnung und Verbundenheit. Dabei ist es gleich, wie lange der Verlust zurückliegt – ob erst kürzlich oder viele Jahre her: Ihre Namen sind nicht vergessen, und ihre Spuren bleiben.
Die Andacht bietet einen geschützten Ort zum Innehalten, zum Erinnern und zum Teilen des Schmerzes und der Liebe, die bleibt. Eingeladen sind alle, die um ein Kind trauern – Eltern, Großeltern, Geschwister, Freundinnen und Freunde – sowie alle, die mit uns hoffen, erinnern und beten möchten.
Vor Ort: Pfarrerin Meike Müller-Stach 22.11.25, Samstag, 18.00 Uhr,
Ort: St. Stephan Würzburg
Am Ewigkeitssonntag werden wir auf dem Hauptfriedhof sein. Wir möchten Menschen begleiten, die trauern, erinnern – oder einfach nicht allein sein möchten. Wir sind vor Ort mit offenem Ohr, Segen, Kerzen zum Entzünden, begleiten beim Gang zum Grab.
Um 14:00 Uhr und 16:00 Uhr feiern wir jeweils eine Andacht des Erinnerns und Hoffens. Dazwischen sind wir einfach da. Kommen Sie. Bleiben Sie, solange Sie möchten. Für sich. Für andere. Für einen Moment des Lichts am Ewigkeitssonntag.
Vor Ort: Pfarrerin Meike Müller-Stach, Diakon Timo Richter Ort: Hauptfriedhof Würzburg 23.11.25, Sonntag, 14.00 bis 16.00 Uhr